I. SOLFERINO
Henry Dunant, der 31-jährige Kaufmann aus Genf, befindet sich auf einer Geschäftsreise nach Italien. Im Gepäck hat er eine selbst verfasste Huldigungsschrift an den Kaiser der Franzosen, Napoleon III., in der Hoffnung, Napoleon würde ihm bei seinen Mühlengeschäften in Algerien gegen die Bürokratie der dortigen Kolonialbehörde behilflich sein. In Solferino angekommen, sieht sich der junge  und unbedarfte Dunant unversehens mit dem Grauen des Krieges konfrontiert:
„Die Sonne des 25.Juni beleuchtet eines der schrecklichsten Schauspiele, das sich denken lässt. Das Schlachtfeld ist allerorten bedeckt mit Leichen von Menschen und Pferden. Die Felder sind verwüstet, die Dörfer verlassen. Überall zeigen sich Spuren von Verwüstungen, die durch Gewehrschüsse, Granaten und Haubitzengeschosse angerichtet sind.“
Er steht mitten auf dem Schlachtfeld, in einem  hellen, leichten Sommeranzug mit Strohhut gekleidet – fassungslos ob des sich ihm darbietenden Schreckens: ein dunkles, düsteres Bild aus einem Alptraum  -  der blutrote Sonnenuntergang, in der Ferne sind die Hügel Norditaliens sichtbar, einzelne Soldaten, die notdürftig Verwundete tragen, Rauch der sich langsam auflöst und das Ausmaß der Verwüstung offenbart sowie Massen von verwundeten Männern und Toten.
 
II. Nie gesehn
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Was den Mensch zum Menschen macht (Henri)